Raum für Austausch – über Normen hinaus

Marco Junk, Geschäftsführer des Deutschen Vergabenetzwerks (DVNW), eröffnete die Veranstaltung augenzwinkernd als „Tagung für Genießer“ – mit bewusst kleinerer Runde, viel Raum für Austausch und vertiefende Gespräche. Man wolle über den juristischen Tellerrand hinausblicken, den Menschen in den Mittelpunkt stellen und neben Normen auch Haltungen, Rollenverständnisse und Organisationskulturen diskutieren.

Prof. Dr. Hermann Hill griff diesen Impuls auf: Wenn hier von „Kultur“ gesprochen werde, dann nicht im Sinne von Theater oder Film, sondern von dem, was eine Organisation prägt, „wenn niemand hinschaut“. Wie wird zusammengearbeitet? Wie werden Entscheidungen getroffen? Wie gehen Führungskräfte mit Verantwortung um? Hill zitierte Peter Drucker: „Culture eats strategy for breakfast“ – und stellte damit die Leitfrage des Tages in den Raum: Was nützen gute Strukturen, wenn die Kultur sie nicht trägt?

Politischer Auftakt mit Tiefenschärfe: Ralph Brinkhaus über Staatsmodernisierung

Ralph Brinkhaus, Bundestagsabgeordneter und langjähriger Mitgestalter bei Staatsmodernisierung und öffentlicher Beschaffung, betrat die Bühne mit frischen Eindrücken aus den Koalitionsverhandlungen. In Details konnte er sich noch nicht äußern, aber eine Botschaft war klar: Das Sondervermögen ist beschlossen – nun werde massiv investiert. Das birgt große Chancen, aber auch große Verantwortung für die öffentliche Beschaffung. Jetzt komme es darauf an, wie das Geld ausgegeben werde – ob Vergabeverfahren effizient, zielgerichtet und strategisch klug gestaltet seien. Es brauche Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung ebenso wie eine mutige Reform der Beschaffung.

Brinkhaus machte deutlich: Das Thema ist längst kein Nischenthema mehr. Um die Dimension zu veranschaulichen, nannte er eine beispielhafte Rechnung: Bei einem jährlichen Beschaffungsvolumen von 350 Milliarden Euro könnten bereits geringe Effizienzgewinne – etwa zehn Prozent – theoretisch bis zu 35 Milliarden Euro jährlich einsparen. Eine Zahl, die zeigt, welches Potenzial in strategischer Beschaffung steckt.

Doch was braucht es konkret? Vergabeziele müssten neu ausgerichtet werden. Korruptionsprävention bleibe wichtig, dürfe aber nicht das alleinige Ziel sein – ebenso wenig wie eine Vielzahl vergabefremder Kriterien. Im Fokus müsse eine konsequente Kosten- und Lebenszyklusbetrachtung stehen.

Zugleich dürfe Beschaffung nicht rein juristisch gedacht werden. Es brauche interdisziplinäre Teams mit Blick für Bedarf, Anwendung und Wirkung. Dazu gehöre auch eine Verwaltungskultur, die Vertrauen schenkt und Fehler zulässt. Kulturwandel beginne in der Führung: „Die Treppe wird von oben gekehrt“, so Brinkhaus. Wer Wandel wolle, müsse ihn auch selbst vorleben. Im Mittelpunkt steht für ihn ein klarer Grundsatz: Öffentliche Vergabe muss sich an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger orientieren – nicht an den Routinen der Verwaltung. Nur dann erfüllt sie ihren Zweck.

Brinkhaus zeigte sich zuversichtlich, dass zentrale dieser Punkte Eingang in den Koalitionsvertrag finden. Klar sei: Was jetzt formuliert werde, müsse auch umgesetzt werden. „Nie gab es ein besseres Momentum, das Vergaberecht zu verändern und zu verbessern“, so seine Aussage zum Abschluss – ein klarer Appell, den Moment zu nutzen.

Podiumsdiskussion: Wandel braucht Raum – und Führung, die ihn zulässt

Im Anschluss folgte eine Podiumsdiskussion zur Frage, wie sich die Arbeitswelt in der öffentlichen Verwaltung im Zuge des Kulturwandels verändert – und welche Rolle Personalentwicklung dabei spielt. Krankheitsbedingt übernahm Kai Becker, Director Public Services bei der Hays AG, kurzfristig für Susanne Bruch, Gründerin der Work Forward GmbH.

Den Auftakt machte Norbert Wilken, Leiter des Amts für Innovation Zentrale Services in Duisburg, der an Transformationsprozessen in der Stadtverwaltung mitwirkt. Er berichtete von konkreten Maßnahmen wie dem „Kulturcafé“, bei dem sich Mitarbeitende alle sechs Wochen offen austauschen – nicht zum Selbstzweck, sondern um tragfähige Formen der Zusammenarbeit zu entwickeln. Erste Erfolge seien sichtbar: Wo früher regelmäßig Konfliktgespräche nötig waren, herrsche heute ein ehrlicher, konstruktiver Umgang – auch unter Führungskräften. Veränderung, so Wilken, brauche Zeit und gemeinsame Verantwortung.

Dass Transformation nicht per Dienstanweisung verordnet, sondern gestört werden müsse, betonte Rena Wißmeier (KGSt): Systeme ließen sich nicht direkt steuern – wohl aber durch gezielte Irritation in Bewegung bringen. Eine offene, vertikale Kommunikation könne helfen, Entscheidungen nachvollziehbarer und Veränderung transparenter zu gestalten.

Prof. Dr. Hermann Hill warf die Frage auf, wie neue Mitarbeitende zum Mitgestalten ermutigt werden können – in oft risikoaversen Strukturen. Die Antwort des Panels war klar: Experimentieren statt kontrollieren, gemeinsame Verständigung statt Vorschriften. Entscheidend sei ein Führungsverständnis, das psychologische Sicherheit schafft und zeigt: Experimente sind erlaubt – und erwünscht.

Kai Becker griff auf Erkenntnisse aus einer jährlichen Hays-Studie zurück: Für Führungskräfte ist Mitarbeiterbindung zentral – Mitarbeitenden hingegen ist die gelebte Unternehmenskultur am wichtigsten. Kultur entstehe nicht durch Strategiepapiere, sondern durch Haltung, Kommunikation – und ein Führungsverständnis, das Teil des Teams ist. Es brauche Rückhalt und echtes Interesse an Entwicklung. Menschen müssten einander befähigen – nicht verwalten.

Wißmeier brachte es zum Schluss auf den Punkt: Wer Wandel will, muss Räume für Selbstwirksamkeit, Begeisterung und Mitgestaltung schaffen – und das Team dort abholen, wo es steht. Gerade weil viele im öffentlichen Dienst lange bleiben, lohne es sich zu fragen: Wer bringt welche Stärken mit – und wie nutzen wir sie besser gemeinsam?

Kommunale Perspektiven: Zwischen Investitionsstau und Personallücke

Nach der Kaffeepause rückte die kommunale Perspektive in den Fokus. Bernd Düsterdiek, Deutscher Städte- und Gemeindebund, knüpfte an Brinkhaus‘ Impulse an – und zeichnete ein realistisches Bild der kommunalen Ausgangslage. Der Investitionsrückstand beträgt rund 186 Milliarden Euro, viele Kommunen verwalten nur noch den Mangel. Gleichzeitig stehen sie vor einem massiven Personalumbruch: Rund 540.000 Beschäftigte, etwa 30 Prozent des kommunalen Personals, scheiden bis 2035 aus.

Düsterdiek warnte vor einem Rückfall in alte Muster: Die staatliche Investitionsquote sei im europäischen Vergleich ohnehin niedrig. Das angekündigte Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für Kommunen und Länder dürfe nicht in neuer Förderbürokratie versickern. Entscheidend sei, dass die Mittel wirklich bei den Kommunen ankommen. Selbst auf zwölf Jahre verteilt seien das nur 8,3 Milliarden Euro pro Jahr – angesichts der Lücken kaum mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Was es nun brauche? Klare Prioritäten in enger Abstimmung mit Ländern und Kommunen, keine zusätzlichen Förderkulissen – und ein Vergaberecht, das in der Praxis funktioniert. Planung, Genehmigung und Vergabe müssten entschlackt werden.

Ein Blick in das erste Sondierungspapier der künftigen Regierungskoalition zeige bereits, wohin die Reise gehen könnte: Leitmärkte für klimaneutrale Produkte sollen gezielt gefördert werden – vergaberechtliche Vorgaben dafür dürften allerdings weiter ausgebaut werden. Aus kommunaler Sicht sieht Düsterdiek diese Entwicklung kritisch: Statt neuer Vorgaben brauche es endlich Entlastung. Auch das Impulspapier des BMWK zur Weiterentwicklung des Vergaberechts enthalte zwar wichtige Ansätze – etwa zur Vereinheitlichung und Digitalisierung – bringe jedoch zugleich die Gefahr weiterer Komplexität, insbesondere durch zusätzliche Anforderungen in puncto Nachhaltigkeit, Sicherheit und Innovation.

Darüber hinaus warf Düsterdiek einen Blick auf die laufende EU-Vergaberechtsnovelle: Die Kommission strebt mehr Transparenz, stärkere Beteiligung von Start-ups und KMU sowie mehr Umwelt- und Sozialkriterien an. Aus kommunaler Sicht sei jedoch klar: Statt zusätzlicher ESG-Vorgaben brauche es eine klare Definition der Binnenmarktrelevanz, rechtssichere Regeln für öffentlich-öffentliche Zusammenarbeit und höhere Schwellenwerte – und nicht nur Fokus auf KMU, sondern auch auf kleine und mittlere Auftraggeber.

Workshops: Tiefer eintauchen, gemeinsam weiterdenken

Nach der Mittagspause tauchten die Teilnehmenden in drei parallel laufende Workshops ein – jeweils mit einem eigenen thematischen Fokus, aber einem gemeinsamen Ziel: die öffentliche Beschaffung weiterzudenken.

Im Workshop „Schweigen ist Silber – Die Kunst des konstruktiven Dialogs“ lag der Schwerpunkt auf der Kommunikation rund um das Vergabeverfahren. Tarik Karrakchou (BearingPoint GmbH) und Katrin Nasner (IT-Dienstleistungszentrum Berlin) diskutierten mit den Teilnehmenden, wie ein offener, ehrlicher Austausch vor, während und nach dem Verfahren nicht nur Missverständnisse vermeidet, sondern die Effizienz und Qualität öffentlicher Beschaffung insgesamt steigern kann. 

Ganz im Zeichen der Zukunftsgestaltung stand der Workshop „Mit innovativer Auftragsvergabe zu innovativen Lösungen“. Henrik-Christian Baumann (KPMG Law), Franziska Holler (Institut für den öffentlichen Sektor e.V.) und Marvin Klother (Polyteia GmbH) machten deutlich: Wer mutig neue Wege beschreitet, kann mit Start-ups und innovativen Anbietern echten Mehrwert schaffen. Dabei wurde auch thematisiert, welche Hürden es aktuell noch gibt – und wie man sie überwindet.

Im dritten Workshop „Abbau von Bürokratie im Vergaberecht – Zielbild, Phrase und Paradoxon“ luden Sebastian Schnitzler (Deloitte Legal) und Jan-Pieer Reinstorf (Freie und Hansestadt Hamburg) zu einer kritischen Reflexion ein. Was verstehen wir eigentlich unter „Bürokratie“ – und was genau soll abgebaut werden? Anhand konkreter Beispiele wurde deutlich, wie komplex das vermeintlich einfache Ziel „Bürokratieabbau“ in der Praxis ist. Der Workshop war offen konzipiert, bot Raum für Debatte, Perspektivwechsel und neue Impulse.

Vergabe als Veränderungshebel: Innovationsprozesse in der Praxis

Am Nachmittag ging es weiter mit Impulsen zur Innovationsbeschaffung und einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit Fehlern und den darauffolgenden Sanktionen. Wie Vergabe zum Hebel für Wandel werden kann, zeigte Paulo Kalkhake, Leiter von GovTecHH in der Hamburger Senatskanzlei. Unter dem Titel „Hamburgs Experimentierklausel – Vom Vergabe- zum Changeinstrument?“ stellte er vor, wie die Hansestadt Innovationsbeschaffung strategisch denkt – und durch gezielte Strukturen wie die Venture Client Unit GovTecHH aktiv gestaltet.

Ein Beispiel aus der Praxis: Gemeinsam mit dem Start-up SUMM wurde eine KI-gestützte Lösung zur Übersetzung in Leichte Sprache pilotiert – und in nur 14 Wochen erfolgreich in das städtische CMS integriert. Möglich wurde dies auch durch die Hamburger Experimentierklausel, die seit Januar 2024 eine schnellere Erprobung innovativer Technologien erlaubt.

Kalkhake betonte jedoch auch die Hürden: Noch immer blieben viele rechtliche Spielräume ungenutzt – aus Unsicherheit, fehlendem Wissen oder mangelndem Mut. Umso wichtiger seien kontinuierliche Markterkundung, interner Wissensaufbau und eine Verwaltungskultur, die den Fokus auf Problemlösungen statt Technikverliebtheit legt. Klar wurde: Wer echte Innovation will, muss nicht nur neue Regeln schaffen – sondern auch neue Haltung.

Sprungbereit? Wie Kultur Vergabe beeinflusst

Wie sehr Innovation eine Frage der Haltung ist, zeigte Eva Vogt von der Bundesagentur für Sprunginnovationen (SprinD). Unter dem Titel „Vergabe für Innovationen – (Noch) eine Frage der Kultur“ machte sie deutlich: Wer echte Neuerungen ermöglichen will, braucht mehr als rechtliche Spielräume – es braucht ein anderes Mindset.

Mit 220 Millionen Euro jährlich ausgestattet, verfolgt SPRIND das Ziel, das berüchtigte „Valley of Death“ zwischen Idee und Markteinführung zu überwinden. Vogt stellte dazu das Instrument der vorkommerziellen Auftragsvergabe (PCP) vor, das es erlaubt, Herausforderungen statt fertiger Lösungen auszuschreiben. So entstehe Raum für mutige Ansätze. Doch gerade hier zeige sich: Viele öffentliche Auftraggeber tun sich noch schwer, Innovation zu erkennen – und zuzulassen. Fehlende rechtliche Anreize, aufwendige Verfahren und Unsicherheit im Umgang mit Neuem erschweren zusätzlich den Zugang. Auch ein erstes Gespräch mit der EU-Kommission stimme nicht optimistisch: Bis 2026 sei im Oberschwellenbereich keine spürbare Verbesserung zu erwarten.

Vogt plädierte deshalb für eine Kultur der Offenheit, des Vertrauens und der Fehlertoleranz. Innovationssprünge gelingen nicht unter starren Regeln, sondern dort, wo Organisationen bereit sind, neue Wege zu gehen. Frühzeitiger Marktdialog, interdisziplinäre Teams und ein strategisches Verständnis von Beschaffung seien dafür zentrale Voraussetzungen. Ihr Appell: Wer öffentliche Vergabe als Hebel für Wandel nutzen will, muss nicht nur Regeln ändern – sondern auch die Kultur dahinter.

Innovationen scheitern nicht an Ideen – sondern an Strukturen

Den Bogen zur Praxis schlug anschließend Marcel “Otto”Yon, ehemals Start-up-Unternehmer, heute auf der Beschaffungsseite mit Erfahrungen aus dem Verteidigungsministerium. Sein Vortrag trug den Titel „How to buy a moving target“ – und griff das zentrale Dilemma moderner Innovationsbeschaffung auf: Wie beschafft man etwas, das sich laufend verändert?

Am Beispiel der Gesichtserkennungstechnologie machte er deutlich, wie innovationsfeindlich klassische Prozesse wirken können. Die langen Entscheidungsketten in der Verwaltung – oft über Dutzende oder gar Hunderte von Schreibtischen hinweg – führten dazu, dass Technologien zum Zeitpunkt der tatsächlichen Beschaffung bereits veraltet seien. Yon plädierte dafür, Strategie und Umsetzung enger zu verzahnen. Zudem  dürfe Innovation nicht in Pilotprojekten steckenbleiben, die keine echte Umsetzung nach sich ziehen, sondern müsse in die Regelprozesse integriert werden. Das Problem sei nicht die Idee – sondern die Fähigkeit, sie wirksam umzusetzen.

Er forderte ein Umdenken: Innovation sei kein „drop-in product“, sondern bringe immer Veränderung mit sich – sie sei eine Führungsaufgabe. Statt weiterer Referate für Digitalisierung brauche es mutige Entscheidungen, klare Verantwortlichkeiten – und Prozesse, die Innovation nicht ausbremsen, sondern ermöglichen. Nur so könne vermieden werden, dass mehr Energie in die Verwaltung des Innovationsprozesses fließe als in die Innovation selbst.

Fehler als Chance: Einblick in die Praxis der Vergabekammer

Zum Abschluss des Tages gewährte Klaus Neitzke, Vorsitzender der Vergabekammer Westfalen, einen Einblick in die Arbeitsweise seiner Kammer – und räumte dabei mit einem verbreiteten Missverständnis auf: Die Entscheidungen der Vergabekammer seien keine Sanktionen im klassischen Sinne, sondern vor allem rechtliche Korrekturen und Hinweise zur Wiederherstellung eines fairen Wettbewerbs.

Unter dem Titel „Fehler- und Lernkultur: Alternative Sanktionen“ erläuterte Neitzke, wie seine Kammer mit Fehlern in Vergabeverfahren umgeht. Statt auf formale Strafen oder pauschale Ausschlüsse zu setzen, gehe es darum, gezielt auf Vergabefehler zu reagieren – etwa durch Aufhebung der Verfahren, Empfehlungen zu Verfahrenskorrekturen oder Hinweise auf strukturelle Verbesserungsmöglichkeiten. Ziel sei nicht Bestrafung, sondern Nachsteuerung im Sinne eines fairen und transparenten Verfahrens.

Neitzke betonte, dass viele Bedenken gegenüber der Vergabekammer unbegründet seien – auch aus kommunaler Sicht. Wer sorgfältig arbeite und bereit sei, aus Rückmeldungen zu lernen, müsse keine Angst vor einem Nachprüfungsverfahren haben. Vielmehr biete es die Chance, Prozesse rechtssicher weiterzuentwickeln. Sein Fazit: Die Vergabekammer ist kein Strafgericht – sondern Teil einer lernfähigen Vergabekultur, die Fehler als Ausgangspunkt für Verbesserungen versteht.

Abschluss und Ausblick: Jetzt ist der Moment

Die Tagung schließt mit einem klaren Fazit: Es braucht mehr Mut. Mehr Vertrauen. Mehr Räume für Neues. Und mehr gemeinsames Gestalten – insbesondere durch Führungskräfte. Denn eine moderne Vergabekultur entsteht nicht allein durch neue Regeln, sondern durch Haltung, Rückhalt und das Zutrauen, neue Wege zu gehen. So gelingt auch die Beschaffung von Innovationen besser. Bis dahin bleibt noch einiges zu tun – umso wichtiger, dass der Dialog weitergeht: Die nächste Ausgabe von „Die Kultur des Vergaberechts“ findet am 26. März 2026 statt.

Die Agenda der Tagung „Die Kultur des Vergaberechts“ 2025

25. März 2025

Von 19:00 bis 21:00 Uhr
HABEL am Reichstag, Luisenstraße 19, 10117 Berlin

18:30 Vorabendprogramm

21:00 Ende der Abendveranstaltung

26. März 2025

Von 08:30 bis 16:45 Uhr
Im Haus der Bundespressekonferenz, Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin

08:30 Einlass

Registrierung

09:00 – 09:15 Begrüßung und Einführung

09:1509:45 VORTRAG

09:45 – 10:00 Fragerunde

Fragerunde

10:00 – 10:45 PODIUMSDISKUSSION

10:45 – 11:15 Pause

Kaffee & Networking

11:15 – 11:45 Vortrag

11:45 – 12:00 Diskussion

Diskussion

12:00 – 12:45 Pause

Mittagessen & Networking

12:45 – 13:45 PARALLELE Workshops

Schweigen ist silber – Die Kunst des konstruktiven Dialogs

In diesem Workshop möchten wir praxisnahe Erfahrungen aus der Vergabepraxis teilen und diskutieren. Dabei werden wir untersuchen, wie eine konstruktive Kommunikation vor, während und nach dem Vergabeverfahren die Effizienz der öffentlichen Beschaffung fördern kann.

Tarik Karrakchou

Director Team Vergabe und öffentliche Beschaffung, BearingPoint GmbH

Katrin Nasner

Leiterin Zentrale Beschaffung, IT-Dienstleistungszentrum, Berlin

Mit innovativer Auftragsvergabe zu innovativen Lösungen: So gelingt die Zusammenarbeit mit Start-ups

Öffentliche Vergabe kann Innovation verhindern – oder vorantreiben. Wer Fortschritt will, muss mutig neue Wege gehen. Innovative Vergaben führen zu den besten Lösungen, echten Innovationen und gestalten aktiv die Zukunft.

Henrik-Christian Baumann

Partner und Fachanwalt für Vergaberecht, KPMG Law Rechtsanwaltsgesellschaft mbH

Franziska Holler

Projektleiterin, Institut für den öffentlichen Sektor e.V.

Marvin Klother 

Team Lead Strategic Alliances, Polyteia GmbH

„Abbau von Bürokratie“ im Vergaberecht – Zielbild, Phrase und Paradoxon

Was genau wird unter „Bürokratie“ im Vergaberecht verstanden und wie soll das – was im konkreten Einzelfall unter „Bürokratie“ subsumiert wird – unter Abwägung aller Folgeimplikationen abgebaut werden? Das viel bemühte Zielbild des Bürokratieabbaus soll in einem initialen Vortrag anhand einiger Praxisbeispiele hinterfragt und einer kritischen Betrachtung zugeführt werden. Der Workshop ist durchgängig offen für Interaktion, neue Impulse und Richtungswechsel.

Sebastian Schnitzler, LL.M. (UK)

Head of EU/Public Procurement und Partner bei Deloitte Legal | Rechtsanwalt und Fachanwalt für Vergaberecht

Jan-Pieer Reinstorf

Key Advisor Procurement, Freie und Hansestadt Hamburg

13:45 – 14:00 Rückkehr ins Plenum

Rückkehr ins Plenum

14:00 – 15:00 Fachvorträge

Fachvorträge „Auf dem Weg zu einer risikobasierten Vergabekultur“

14:00 – 14:30 Vortrag

14:30 – 15:00 Vortrag

15:00 – 15:15 diskussion

Diskussion

15:15 – 15:30 pause

Kaffee & Networking

15:30 – 16:00 Vortrag

16:00 – 16:30 Vortrag

16:30 – 16:45 abschluss

16:45 Ende der Veranstaltung

Referent:innen der Vergabe-Szene

Die Referent:innen der Tagung „Die Kultur des Vergaberechts“

Marco Junk

Geschäftsführer, DVNW Deutsches Vergabenetzwerk GmbH

Volljurist Marco Junk (47) startete seine Laufbahn 2004 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer. 2006 wechselte er zum Digitalverband Bitkom, wo er den Bereich öffentlicher ITK-Einkauf aufbaute. Im Jahr 2011 leitete er die Online-Redaktion des Verlags C.H. Beck, bis ihn 2012 der Bitkom in die Geschäftsleitung berief.

2014 wurde Junk Geschäftsführer des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. Parallel dazu gründete Junk gemeinsam mit Martin Mündlein im Jahr 2011 das Deutsche Vergabenetzwerk (DVNW), die führende Plattform zum Wissens- und Erfahrungsaustausch im öffentlichen Auftragswesen mit heute mehr als 12.000 persönlichen Mitgliedern.

Der jährlich in Berlin stattfindende „Deutsche Vergabetag“ des DVNW ist mit 800 Teilnehmern das Leitevent der Szene und Impulsgeber für die Weiterentwicklung des Vergaberechts. Seit Dezember 2021 ist Marco Junk als Leiter Regierungsbeziehungen für die Eviden Germany GmbH, ein Unternehmen der Atos-Gruppe, tätig.

Begrüßung und Einführung

Ralph Brinkhaus

Mitglied des Deutschen Bundestags, CDU

Ralph Brinkhaus ist seit 2009 Abgeordneter im Deutschen Bundestag und ehemaliger Vorsitzender der CDU/CSU Bundestagsfraktion. Er ist Mitglied im Europaausschuss und im Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung. Sein Kernthema ist die Modernisierung des Staates. Diese treibt er mit dem Projekt „Neustaat“ voran.

Impulse für einen Neustaat

Susanne Bruch

Work Forward GmbH, Berlin

Susanne Bruch ist Impulsgeberin und Organisationsentwicklerin in Kontexten der
Digitalen Transformation und Neuen Arbeit in der öffentlichen Verwaltung. Für diese
entwickelt sie Zukunftskonzepte und -strategien beispielweise für die Gesetzgebung, die behördenübergreifenden Zusammenarbeit oder den Aufbau von KI-Kompetenzen. Zudem begleitet sie Organisationen und Teams des öffentlichen Sektors dabei, sich neu zu erfinden, Prozesse und Angebote menschenzentriert zu gestalten und eine neue Kultur zu entwickeln.

Podiumsdiskussion: Die Transformation der Arbeitswelt –
Personalentwicklung im Kulturwandel

Rena Wißmeier

KGSt, Köln

Rena Wißmeier gestaltet moderne Verwaltung: Als Referentin bei der KGSt unterstützt sie das kommunale Organisations- und Informationsmanagement. Zuvor koordinierte sie beim Hessischen Städtetag ein interkommunales InnovationLab der Kommunalen Jobcenter und leitete im Amt für Grundsicherung und Flüchtlinge der Landeshauptstadt Wiesbaden die Sachgebiete Controlling, Finanzen sowie Bildung und Teilhabe. Mit ihrer Weiterbildung in systemisch-agiler Organisationsentwicklung und als Scientific Trainerin verbindet sie Praxis und Methodik für zukunftsfähige Strukturen.

Podiumsdiskussion: Die Transformation der Arbeitswelt –
Personalentwicklung im Kulturwandel

Bernd Düsterdiek

Beigeordneter bei Deutscher Städte- und Gemeindebund, Berlin

Bernd Düsterdiek arbeitet bereits seit dem Jahr 2000 für den Deutschen Städte- und Gemeindebund. Seit dem 01.01.2022 leitet er als Beigeordneter das Dezernat Umwelt, Städtebau, Stadtentwicklung und Vergaberecht. Der DStGB vertritt bundesweit rund 11.000 Städte und Gemeinden.

Bernd Düsterdiek vertritt den DStGB in zahlreichen Gremien auf Bundesebene. Er ist Mitglied im Beirat für Raumentwicklung, im Beirat der Bundesstiftung Bauakademie, im Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz (DNK), im Beirat Umwelt und Sport des Bundesumweltministeriums sowie im Vorstand der DWA (Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.).

Bernd Düsterdiek ist zudem Geschäftsführer des Gemeindewaldbesitzerverbandes Nordrhein-Westfalen. Der Gemeindewaldbesitzerverband NRW ist ein Zusammenschluss der Wald besitzenden Gemeinden, Gemeindeverbände und öffentlich-rechtlichen Körperschaften in Nordrhein-Westfalen. Er vertritt über 150 Mitglieder. Zudem ist er als stellvertretender Vorsitzender der Regulierungskommission des freiwilligen Klärschlammfonds der Kommunen (Bundesarbeitsgemeinschaft Deutscher Kommunalversicherer BADK) tätig.

Bernd Düsterdiek hat zahlreiche Fachbeiträge zu den Themen Umwelt und Städtebau, zum Öffentlichen Baurecht sowie zum Vergaberecht veröffentlicht. Er ist vielfältig als Dozent tätig und auch Mitautor verschiedener Fachkommentare, u.a. des Vergaberechtskommentars „Ingenstau/Korbion“.

Anpassung der Vergabeziele an die örtliche
Bedarfssituation

Tarik Karrakchou

Senior Manager Team Vergabe und öffentliche Beschaffung,
BearingPoint

Tarik Karrakchou ist Absolvent der Freien Universität Berlin und hat mehrere Executive Lehrgänge an der Yale Business School abgeschlossen. Seit mehr als 15 Jahren ist er als Berater in der öffentlichen Verwaltung tätig. Bei BearingPoint ist er als Senior Manager im Bereich Public Services verantwortlich, für das Team Vergabe und öffentliche Beschaffung. Schwerpunkte seiner Beratungstätigkeit, liegen auf der Betreuung komplexer IT-Beschaffungsvorhaben, der Modernisierung und Digitalisierung des öffentlichen Beschaffungswesens und der Förderung innovativer Beschaffungsprozesse. Zu seinen Projekterfahrungen zählen u.a. die IT-Konsolidierung des Bundes, die Digitalisierung der Beihilfe auf Bundesebene und die Modernisierung der digitalen Umsetzung des EU-Emissionshandels in Deutschland.

Workshop: Schweigen ist silber – Die Kunst des konstruktiven Dialogs

Henrik-Christian Baumann

Partner und Fachanwalt für Vergaberecht, KPMG Law Rechtsanwaltsgesellschaft mbH

Henrik-Christian Baumann ist Partner, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Vergaberecht und für Informationstechnologierecht bei KPMG Law in Berlin. Seit über fünfzehn Jahren berät und vertritt er Auftraggeber und Unternehmen bei der öffentlichen Auftragsvergabe, insbesondere in den Bereichen Digitalisierung und Informationstechnologie (IT) sowie Bau, Immobilien und Infrastruktur. Henrik-Christian Baumann steht für Progressive Procurement im Public Sector.

Workshop: Mit innovativer Auftragsvergabe zu innovativen Lösungen: So gelingt die Zusammenarbeit mit Start-ups

Marvin Klother

Team Lead Strategic Alliances, Polyteia GmbH

Marvin Klother ist Team Lead für den Bereich Strategic Alliances bei Polyteia. In seiner Position ist er verantwortlich für den Auf- und Ausbau von Partnerschaften im GovTech-Ökosystem und treibt Kooperationen voran, um Lösungen rund um datenintensive Prozesse für die Verwaltung erfolgreich zu etablieren. Oft scheitert die Implementierung und Integration von innovativen IT-Tools im öffentlichen Sektor an vielen verschiedenen Hürden, sei es der komplizierten Beschaffung, fehlendem Know-How, Personalmangel oder Kompetenzunklarheit. Mit verschiedenen Organisationen arbeitet Marvin daran, diese Hürden aus dem Weg zu räumen und mit Innovationen den Wandel der Verwaltung zu unterstützen.

Workshop: Mit innovativer Auftragsvergabe zu innovativen Lösungen: So gelingt die Zusammenarbeit mit Start-ups

Sebastian Schnitzler, LL.M. (UK)

Head of EU/Public Procurement und Partner bei Deloitte Legal | Rechtsanwalt und Fachanwalt für Vergaberecht

Sebastian Schnitzler leitet vom Hamburger Standort aus den Bereich EU/Public Procurement von Deloitte Legal in Deutschland. Mit großer Passion und Leidenschaft widmet er sich EU-vergaberechtlichen Fragestellungen aller Couleur. Sebastian kann auf umfangreiche Erfahrungen mit im Fokus der Öffentlichkeit stehenden und rechtlich komplexen Projekten auf Bundes- und Landesebene sowie unter Einbindung der Privatwirtschaft zurückgreifen. Er versteht sich stets auch als strategischer Berater, der betriebswirtschaftliche Realitäten und politische Zusammenhänge zu erkennen und heterogene Interessenlagen zusammenzuführen vermag. Sebastian ist zugelassener Rechtsanwalt, Fachanwalt für Vergaberecht und Mediator. Er führt regelmäßig Seminare und Workshops durch und beteiligt sich durch Vorträge und Fachpublikationen am wissenschaftlichen Diskurs. Sebastian wird im Ranking des Handelsblatts und des US-Verlags Best Lawyers im Bereich Regulierung unter den „besten Anwälten Deutschlands 2023“ gelistet und in der WirtschaftsWoche als Top Anwalt für Vergaberecht 2022 geführt.

Workshop: „Abbau von Bürokratie“ im Vergaberecht – Zielbild, Phrase und Paradoxon

weitere Referent:innen folgen

Prof. Dr. Hermann Hill

Speyer, Staatsminister a.D.

Prof. Dr. Hill hat im Kommunalrecht promoviert und sich für Öffentliches Recht und Verwaltungslehre habilitiert. Seine Lehrtätigkeit erfolgte an den Universitäten Kiel, Göttingen, Münster, Heidelberg und Speyer. Führungs- und Verwaltungserfahrung hat er als Landesminister und Rektor gesammelt. Als renommierter Autor veröffentlicht Prof. Dr. Hill zu einer großen Bandbreite von wissenschaftlichen Themen. Hierbei zeichnet er sich durch einen klaren Blick für Praxisrelevanz und Zukunftsorientierung aus. Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Verwaltungsmodernisierung, Digitalisierung sowie Führung und Personal. Er hat langjährige Erfahrung in der Weiterbildung als Keynote-Speaker und Moderator sowie als Leiter des Führungskollegs Speyer.

Für das Deutsche Vergabenetzwerk (DVNW) ist Prof. Dr. Hill seit dem Jahr 2023 für unsere Tagungen „Die Kultur des Vergaberechts“, „Gute Führung und Zusammenarbeit“ sowie „Innovation durch Digitalisierung“ verantwortlich, die er auch moderiert.

Begrüßung und Einführung

Jan-Pieer Reinstorf

Key Advisor Procurement, Freie und Hansestadt Hamburg

„Abbau von Bürokratie“ im Vergaberecht – Zielbild, Phrase und Paradoxon

Norbert Wilken

Leitung Amt für Innovation Zentrale Services, Stadt Duisburg

Norbert Wilken führt als Leitender Verwaltungsdirektor das Amt für Innovation und Zentrale Services der Stadt Duisburg. Zuvor hat er mehrere Funktionen im kommunalen Management ausgeübt. Er agiert als Digitalisierungsmanager, Stratege, Netzwerker und Ermöglicher mit hoher Querschnittskompetenz.

Podiumsdiskussion: Die Transformation der Arbeitswelt –
Personalentwicklung im Kulturwandel

Katrin Nasner

Leiterin Zentrale Beschaffung, IT-Dienstleistungszentrum, Berlin

Katrin Nasner ist für das IT-Dienstleistungszentrum AöR Berlin als Leiterin Zentrale Beschaffung tätig. In dieser Position verantwortet Sie Vergaben, Lieferanten- und Vertragsmanagement, sowie die Abrufsteuerung. Gleichzeitig beschäftigt sie sich mit der Optimierung der Beschaffungsbereiche und -prozesse. Vor dieser Zeit hatte Frau Nasner verschiedene leitende Positionen im Bereich Beschaffung, Supply Chain und Unternehmensstrategie in verschiedenen Wirtschaftsunternehmen inne.

Workshop: Schweigen ist silber – Die Kunst des konstruktiven Dialogs

Paulo Kalkhake

Projektleitung GovTecHH, Senatskanzlei der Freien und Hansestadt Hamburg

Paulo Kalkhake leitet GovTecHH, Deutschlands erste Public Venture Client-Einheit. Das Projekt wurde von der Hamburger Senatskanzlei ins Leben gerufen, um die Zusammenarbeit mit Start-ups zu intensivieren und innovative Lösungen schneller zu erproben. Zuvor arbeitete Kalkhake in verschiedenen Bundesministerien, wo er sich unter anderem mit regulatorischen und ökonomischen Fragestellungen der digitalen Transformation beschäftigte. Er hält einen Master der Hertie School of Governance.

Risikokompetenz: Venture Clienting

Klaus Neitzke

Vorsitzender der Vergabekammer Westfalen, Münster

Klaus Neitzke ist Vorsitzender und hauptamtlicher Beisitzer der Vergabekammer Westfalen und seit 2019 Mitglied der Kammer. Davor war er bei einer Wirtschaftskanzlei in Hamburg und Berlin mehrere Jahre als Rechtsanwalt im Vergaberecht, Europäischen Beihilfenrecht sowie Zuwendungsrecht tätig. Außerdem ist er Lehrbeauftragter im Vergaberecht an der Fortbildungsakademie des Ministeriums des Inneren des Landes NRW sowie an der Hochschule für Polizei und öffentlichen Verwaltung Nordrhein-Westfalen (HSPV NRW) und regelmäßiger Gastvortragender bei vergaberechtlichen Veranstaltungen und Seminaren.

Fehler- und Lernkultur: Alternative Sanktionen

Eva Maria Vogt

Syndikusrechtsanwältin Bundesagentur für
Sprunginnovtionen (SprinD), Leipzig

Eva Maria Vogt entwickelt rechtliche Lösungen auf dem Gebiet des Vergaberechts, des Gesellschaftsrechts und des Immaterialgüterrechts, die den Weg für Innovationen ebnen. Zuvor bei KPMG Law als Rechtsanwältin im Bereich des Public Sectors tätig, promoviert sie derzeit im Vergaberecht zum Thema der innovationsfördernden Auftragsvergabe. Als Syndikusanwältin bei der SprinD GmbH und Rechtsanwältin ist sie davon überzeugt, dass (Sprung-)Innovationen zwingend notwendig sind, um politische Ziele beispielsweise im Hinblick auf die ökologische Nachhaltigkeit oder die Stärkung der allgemeinen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und der EU zu erreichen. Das Vergaberecht bietet hierfür etliche Spielräume für die Innovationsförderung durch die staatliche Nachfragemacht, zeigt aber auch die Spannungsverhältnisse der für die Innovationsförderung notwendigen Flexibilisierung auf allen Verfahrensebenen zur unverändert notwendigen Wettbewerbsfähigkeit, Verfahrenstransparenz und Gleichbehandlung auf. Seit Anfang 2025 ist sie als Teil der Stakeholder Expert Group on Public Procurement beratend für die Europäische Kommission tätig.

Vergabe für Innovationen

Marcel ,,Otto“ Yon

Experte für exponentielle Innovation in der Verteidigung, Vorstand von Staat-up e.V.

Otto ist leidenschaftliche Führungskraft & Change Agent. In den letzten Jahren baute er im BMVg die erste Digital Innovation Unit eines Bundesressorts auf. Davor war er 16 Jahre CEO und Unternehmer.
Fr baute 3 Unternehmen in den Bereichen KI/digitale Identitäten für Verteidigung & nationale Sicherheit, Computer Vision-basierte Krebsdiagnostik sowie Nano-
Tech/Recycling von Polymeren in der Automobilindustrie vom Uni Spin-off bis zum Weltmarktführer und Exit über NASDAQ, ASX respektive Trade Sale auf. Zuvor leitete er ein auf Computer Vision und KI spezialisiertes Forschungszentrum und war als M&A-Berater bei der Investmentbank Lazard tätig. Otto ist Mitgründer in Europa der Entrepreneurs‘ Organization sowie Mitgründer des Bundesverbands Deutsche Startups. Er ist in Deutschland und Frankreich aufgewachsen und studierte an der Uni Göttingen, UCLA, T.U. Berlin und ESCP Europe.

How to buy a moving target – Beschaffung in Zeiten exponentieller Innovation

Franziska Holler

Projektleiterin, Institut für den öffentlichen Sektor e.V.

Franziska Holler ist seit über zehn Jahren für KPMG im Bereich öffentlicher Sektor tätig. Als Projektleiterin im von KPMG geförderten Institut für den öffentlichen Sektor ist sie für Studienprojekte und Publikationen in den Themengebieten Verwaltungsdigitalisierung, Innovation und Smart City zuständig und leitet die Initiative „myGovernment“ zur Vernetzung von Start-ups mit dem öffentlichen Sektor.

Workshop: Mit innovativer Auftragsvergabe zu innovativen Lösungen: So gelingt die Zusammenarbeit mit Start-ups